Wohnungen auf vier Rädern
Warum der Chef des Wohnmobilparks Sagter Ems weiter guter Dinge ist
Der Betreiber des Parks Sagter Ems freut sich über regen Zulauf: „Die Leute sind alle froh, dass sie wieder rauskönnen.“
Das Jahr begann gut für Lars-Markus Schober: Anfang März erhielt er die Nachricht, die Leser des Fachmagazins „promobil“ hätten den von ihm betriebenen Reisemobilpark Sagter Ems zum „Stellplatz des Jahres“ nominiert. Am Ende reichte es für einen ehrenvollen 2. Platz unter den Anlagen für 51 bis 80 Fahrzeuge. „Das hat uns mächtig gefreut und Auftrieb gegeben“, sagt Schober.
Dann aber machte ihm Corona einen kräftigen Strich durch die Kalkulation. Erst am 11. Mai durfte der Platz im Saterland wieder geöffnet werden – zunächst konnte Schober 50 Prozent der Stellflächen belegen, kurz danach schon 60. Wenige Tage nach der Freigabe waren bereits alle Plätze vergeben. „Dank unseres neuen Buchungssystems haben wir alle Wünsche und Reservierungen erfassen können.“
Die Zwischenzeit nutzte Schober mit seinem Team, um die Verordnungen des Landes pebibel genau umzusetzen. Markierungen sorgen dafür, dass die Reisemobile nicht zu dicht nebeneinander aufgereiht stehen. Ferner wurde für die Sanitäranlagen ein System installiert, das den Zugang regelt. Wer etwa duschen möchte, bekommt ein halbstündiges Zeitfenster zugewiesen und eine Chipkarte ausgehändigt. Gereinigt und desinfiziert wird jeweils nach 30 Minuten.
„Unsere Preise bleiben stabil. Wir wollen die Situation nicht ausnutzen.“
Lars-Markus Schober
Vorerst noch geschlossen bleibt „Annas Stüble“, das gastronomische Zentrum der Anlage. Stattdessen werden die Gäste im Zelt versorgt. „Da haben wir keine Probleme mit den vorgeschriebenen Abständen“, erklärt der Platzchef. Und noch etwas ist ihm wichtig: „Unsere Preise halten wir stabil, wir wollen die besondere Situation nicht ausnutzen.“
Was den weiteren Verlauf des Jahres anbelangt, ist Lars-Markus Schober optimistisch. Nicht nur die eigene Buchungslage sei zufriedenstellend, die gesamte Branche werde gut über die nächsten Monate kommen. „Sonst sind vielleicht 20 oder 30 Prozent der Mobile in Deutschland unterwegs“, betont er. „Nun werden es vermutlich 80 Prozent und mehr sein.“ Man könne davon ausgehen, dass die Saison länger andauern werde. Und schon jetzt erlebten die Verleiher mobiler Heime einen wahren Run auf ihre Fahrzeuge.
Soviel steht fest: Auf dem ganz oben im Norden des Oldenburger Münsterland gelegenen „Stellplatz des Jahres“ ist man gut vorbereitet auf den diesjährigen Wohnmobil-Boom.